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Niereninsuffizienz: Symptome, Ursachen und Behandlung

November 8, 2024

Hast Du Dich je gefragt, was passiert, wenn die Nieren ihre Arbeit nicht mehr richtig machen? Niereninsuffizienz, eine Erkrankung, bei der die Nieren nur noch eingeschränkt arbeiten, kann schleichend beginnen und schwerwiegende Folgen haben. Doch was genau bedeutet Niereninsuffizienz, und worin liegt der Unterschied zu Nierenversagen?

Was ist Niereninsuffizienz?

Niereninsuffizienz beschreibt eine verminderte Funktion der Nieren, die nicht mehr in der Lage sind, Abfallstoffe und überschüssige Flüssigkeit effektiv aus dem Blut zu filtern. Dies kann akut auftreten, zum Beispiel nach einer schweren Infektion, oder sich langsam über Jahre entwickeln. Im chronischen Fall merkt man oft erst spät etwas, da die Symptome schleichend beginnen.

Nierenversagen

Nierenversagen ist der Endpunkt der Niereninsuffizienz und bedeutet, dass die Nieren ihre Arbeit nahezu vollständig eingestellt haben. Ohne sofortige medizinische Hilfe, wie Dialyse oder eine Nierentransplantation, kann dies lebensbedrohlich werden. Oft wird Nierenversagen durch Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck ausgelöst, aber auch akute Ursachen wie eine Blockade der Harnwege können verantwortlich sein.

Was sind die häufigsten Symptome einer Niereninsuffizienz?

Oft bleibt eine Niereninsuffizienz lange unbemerkt, da die Symptome schleichend auftreten und leicht mit anderen Beschwerden verwechselt werden können. Doch welche Anzeichen deuten darauf hin, dass Deine Nieren vielleicht nicht mehr richtig arbeiten?

Früherkennung

Die Früherkennung von Niereninsuffizienz kann entscheidend sein, um schwerwiegende Folgen zu verhindern. Regelmäßige ärztliche Kontrollen, besonders bei Risikogruppen wie Menschen mit Diabetes oder Bluthochdruck, sind essenziell. Erste Anzeichen wie verändertes Wasserlassen oder chronische Müdigkeit sollten nicht ignoriert werden.

  • Müdigkeit und Erschöpfung: Wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten, sammeln sich Giftstoffe im Körper an, was zu andauernder Erschöpfung und einem allgemeinen Gefühl von Schwäche führt.
  • Veränderungen beim Wasserlassen: Häufigeres Wasserlassen, insbesondere nachts (Nykturie), oder das Gefühl, nicht vollständig entleert zu sein, können frühe Anzeichen einer Nierenschwäche sein. Manchmal kommt es auch zu schmerzhaftem Wasserlassen.
  • Schwellungen in den Beinen und Füßen: Die Nieren regulieren auch den Flüssigkeitshaushalt des Körpers. Funktionieren sie nicht richtig, sammelt sich überschüssige Flüssigkeit in den Beinen und Füßen an, was zu Schwellungen führt.
  • Übelkeit und Erbrechen: Eine schlechte Filterfunktion der Nieren führt dazu, dass Abfallstoffe im Blut bleiben, was zu Magenbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen führen kann.
  • Juckreiz und trockene Haut: Ansammlungen von Giftstoffen im Blut können zu Hautproblemen führen, einschließlich starkem Juckreiz und trockener Haut.

Urintests sind eine einfache und effektive Methode, um frühzeitig Veränderungen in der Nierenfunktion festzustellen. Sie werden häufig eingesetzt, um die Eiweißausscheidung oder das Vorhandensein von Blut im Urin zu überprüfen – beides mögliche frühe Anzeichen für eine Nierenerkrankung. Solche Tests können bequem zu Hause durchgeführt werden und helfen dabei, Auffälligkeiten zu erkennen, bevor ernsthafte Symptome auftreten. Regelmäßige Kontrollen können dazu beitragen, die Gesundheit der Nieren langfristig zu sichern und ermöglichen es, gemeinsam mit einem Arzt frühzeitig zu handeln.

Ursachen von Niereninsuffizienz

Niereninsuffizienz kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, die entweder direkt die Nieren schädigen oder deren Funktion langfristig beeinträchtigen. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:

Diabetes als Hauptursache für Niereninsuffizienz

Diabetes gehört zu den häufigsten Auslösern von Niereninsuffizienz. Hohe Blutzuckerwerte schädigen im Laufe der Zeit die feinen Blutgefäße in den Nieren, was zu einer verminderten Filterleistung und chronischen Nierenschäden führt.

Bluthochdruck und seine Auswirkungen auf die Nieren

Bluthochdruck belastet die empfindlichen Blutgefäße der Nieren und kann diese auf Dauer schädigen. Ein unbehandelter hoher Blutdruck ist ein bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung einer chronischen Nierenerkrankung.

Nierensteine und Harnwegsinfektionen als Risikofaktoren

Nierensteine oder wiederkehrende Harnwegsinfektionen blockieren den Urinfluss und führen zu einer Belastung der Nieren. Wenn diese Blockaden nicht rechtzeitig behandelt werden, können sie zu dauerhaften Schäden an der Niere führen.

Verstopfung der Harnwege durch Prostata oder Tumore

Eine vergrößerte Prostata, Tumore oder andere Blockaden in den Harnwegen können den normalen Urinfluss behindern und langfristig zu Niereninsuffizienz führen, wenn die Störung nicht behandelt wird.

Nierenschäden durch Medikamente und toxische Substanzen

Bestimmte Medikamente, wie z.B. nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs), und toxische Substanzen können bei regelmäßiger Einnahme oder langer Exposition zu schweren Nierenschäden und schließlich zu Niereninsuffizienz führen.

5 Stadien der Niereninsuffizienz

Die Niereninsuffizienz wird in fünf Stadien eingeteilt, die den Grad der Nierenschädigung und die verbleibende Funktion der Nieren widerspiegeln. Diese Stadien werden anhand der glomerulären Filtrationsrate (GFR) bestimmt, die angibt, wie gut die Nieren das Blut filtern.

Stadium 1: Minimale Einschränkung der Nierenfunktion

Im ersten Stadium zeigt die GFR noch normale Werte (über 90 ml/min), obwohl bereits eine Schädigung der Nieren vorliegt. In diesem frühen Stadium treten oft keine oder nur sehr geringe Symptome auf, und die Erkrankung wird häufig erst durch Zufall entdeckt.

Stadium 2: Leichte Nierenschädigung

Hier sinkt die GFR auf 60 bis 89 ml/min, was auf eine leichte Abnahme der Nierenfunktion hindeutet. Betroffene bemerken oft noch keine Symptome, aber bei Risikopatienten (z.B. mit Diabetes oder Bluthochdruck) sollten regelmäßige Kontrollen stattfinden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu überwachen.

Stadium 3: Moderate Einschränkung der Nierenfunktion

In diesem Stadium liegt die GFR zwischen 30 und 59 ml/min. Erste Symptome wie Müdigkeit, Veränderungen beim Wasserlassen und Schwellungen können auftreten, da die Nieren nicht mehr in der Lage sind, Abfallstoffe vollständig aus dem Körper zu filtern.

Stadium 4: Schwere Nierenschädigung

Die Nierenfunktion ist nun stark eingeschränkt, mit einer GFR zwischen 15 und 29 ml/min. In diesem Stadium nehmen die Symptome deutlich zu, und es ist notwendig, engmaschig von einem Arzt überwacht zu werden, um eine Dialyse oder Nierentransplantation rechtzeitig vorzubereiten.

Stadium 5: Nierenversagen

Das Endstadium der Niereninsuffizienz ist erreicht, wenn die GFR unter 15 ml/min fällt. In diesem Stadium versagen die Nieren vollständig, und eine Dialyse oder Nierentransplantation wird zur lebensnotwendigen Maßnahme, um die Entgiftung des Blutes zu gewährleisten.

Wie wird Niereninsuffizienz diagnostiziert?

Die Diagnose einer Niereninsuffizienz erfordert verschiedene Tests, um den Zustand der Nieren genau zu bewerten. Eine frühzeitige Diagnose kann entscheidend sein, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die beste Behandlungsoption zu wählen.

Bluttests: Kreatinin und GFR

Einer der wichtigsten Schritte zur Diagnose einer Niereninsuffizienz ist die Messung des Kreatininspiegels im Blut. Kreatinin ist ein Abfallprodukt, das normalerweise von den Nieren aus dem Blut gefiltert wird. Erhöhte Werte weisen auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hin. Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) wird anhand des Kreatininwerts berechnet und gibt einen genauen Überblick darüber, wie gut die Nieren arbeiten. Eine GFR von unter 60 ml/min deutet auf eine Niereninsuffizienz hin.

Urintests zur Kontrolle der Nierenfunktion

Urintests sind ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Diagnose. Durch diese Tests kann überprüft werden, ob Eiweiß oder Blut im Urin vorhanden ist – beides frühe Anzeichen für eine Nierenschädigung. Eine erhöhte Eiweißausscheidung im Urin deutet oft auf eine Nierenerkrankung hin, selbst wenn noch keine offensichtlichen Symptome vorhanden sind. Urintests können regelmäßig durchgeführt werden, um den Krankheitsverlauf zu überwachen.

Bildgebende Verfahren: Ultraschall und andere Untersuchungen

Bildgebende Verfahren wie Ultraschall helfen dabei, die Struktur der Nieren zu überprüfen und mögliche Anomalien, wie Verstopfungen oder Nierensteine, zu identifizieren. Ein Ultraschall liefert detaillierte Bilder der Nieren und kann auch den Zustand der Harnwege aufzeigen, was bei der Diagnose von Niereninsuffizienz sehr nützlich ist. In einigen Fällen können auch CT-Scans oder MRTs zum Einsatz kommen, um ein noch genaueres Bild zu erhalten.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Niereninsuffizienz?

  • Medikamentöse Therapie: In den frühen Stadien der Niereninsuffizienz können Medikamente eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Dazu gehören Blutdrucksenker, Medikamente zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels und Diuretika zur Reduktion von Flüssigkeitsansammlungen.
  • Dialyse: Wenn die Nierenfunktion stark eingeschränkt ist (Stadium 5), übernimmt die Dialyse die Aufgabe der Nieren, indem sie Abfallstoffe und überschüssige Flüssigkeit aus dem Blut entfernt. Es gibt zwei Hauptarten der Dialyse: Hämodialyse (Blutreinigung über ein Dialysegerät) und Peritonealdialyse (über den Bauchraum).
  • Nierentransplantation: Für Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz, bei denen die Dialyse langfristig keine ausreichende Lösung bietet, kann eine Nierentransplantation eine dauerhafte Behandlungsoption sein. Hierbei wird eine gesunde Spenderniere eingesetzt, die die Filterfunktion übernimmt.
  • Lebensstiländerungen: Eine gesunde Ernährung mit wenig Salz und Protein, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf schädliche Substanzen wie Alkohol und Tabak können helfen, den Zustand zu stabilisieren und die Nieren zu entlasten. Diese Änderungen sind besonders in den frühen Stadien wichtig.

Vorbeugung und Tipps zur Unterstützung der Nierenfunktion

Die richtige Vorsorge kann das Risiko einer Niereninsuffizienz erheblich senken, besonders wenn Risikofaktoren frühzeitig angegangen werden.

  • Gesunde Ernährung: Eine nierenfreundliche Ernährung, die wenig Salz, Zucker und gesättigte Fette enthält, unterstützt die Nierenfunktion. Besonders Lebensmittel wie Obst, Gemüse und gesunde Fette (z.B. aus Fisch) sind wichtig, um die Nieren zu entlasten und die allgemeine Gesundheit zu fördern.
  • Flüssigkeitsaufnahme regulieren: Ausreichend Wasser zu trinken ist essenziell für die Nieren. Es hilft, Abfallstoffe effizient auszuspülen und das Risiko von Nierensteinen zu reduzieren. Zu viel Flüssigkeit sollte jedoch vermieden werden, wenn bereits eine fortgeschrittene Niereninsuffizienz besteht.
  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Wer Risikofaktoren wie Diabetes oder Bluthochdruck hat, sollte regelmäßige ärztliche Kontrollen durchführen lassen. Tests wie Blut- und Urinuntersuchungen können frühzeitig Anzeichen für Nierenschäden aufdecken.

Risikofaktoren vermeiden

Bestimmte Risikofaktoren können das Fortschreiten einer Niereninsuffizienz beschleunigen. Hier sind einige Dinge, die vermieden werden sollten:

  • Übermäßiger Konsum von Schmerzmitteln: Langfristige oder regelmäßige Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs) kann die Nieren schädigen.
  • Rauchen: Das Rauchen beeinträchtigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko von Nierenerkrankungen erheblich.
  • Übergewicht: Fettleibigkeit führt zu einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck und Diabetes, was wiederum die Nieren belastet.
  • Hoher Salzkonsum: Zu viel Salz in der Ernährung kann den Blutdruck erhöhen, was die Nierenfunktion beeinträchtigt.

Informationen zusammengefasst

Was ist Niereninsuffizienz?

Niereninsuffizienz ist eine Erkrankung, bei der die Nieren nicht mehr richtig arbeiten und Abfallstoffe nicht mehr ausreichend aus dem Blut gefiltert werden können. Dies kann akut oder chronisch sein und verschiedene Ursachen haben, wie Diabetes oder Bluthochdruck.

Welche Stadien gibt es bei Niereninsuffizienz?

Es gibt fünf Stadien der Niereninsuffizienz, die nach der glomerulären Filtrationsrate (GFR) eingeteilt werden. Stadium 1 bedeutet minimale Einschränkung, während Stadium 5 das vollständige Nierenversagen darstellt, das oft eine Dialyse oder Transplantation erfordert.

Was tut man bei Niereninsuffizienz?

Die Behandlung hängt vom Stadium der Niereninsuffizienz ab. In den frühen Stadien können Medikamente und Lebensstiländerungen helfen, das Fortschreiten zu verlangsamen. Bei fortgeschrittener Nierenschädigung sind Dialyse oder eine Nierentransplantation notwendig.

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