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Was tun bei Inkontinenz? Ein Ratgeber für Männer

Dezember 16, 2024

Inkontinenz bei Männern ist ein Thema, das oft mit Unsicherheit oder Schamgefühl verbunden ist – dabei betrifft es viel mehr Menschen, als Du vielleicht denkst. Ob durch Prostataerkrankungen, Alter oder andere Faktoren verursacht, der Kontrollverlust über die Blase kann den Alltag erheblich beeinflussen. Die gute Nachricht: Es gibt effektive Möglichkeiten, mit Inkontinenz umzugehen und die Lebensqualität zurückzugewinnen. In diesem Artikel erfährst Du, was Inkontinenz bei Männern bedeutet, welche Arten es gibt und wie Du erste Schritte zur Behandlung einleiten kannst – einschließlich Tipps, wie Dir Früherkennung helfen kann.

Was ist Inkontinenz bei Männern?

Definition und Häufigkeit

Inkontinenz bezeichnet den unfreiwilligen Verlust von Urin, der die Kontrolle über die Blasenfunktion beeinträchtigt. Bei Männern tritt Inkontinenz häufig infolge von Prostataerkrankungen, Operationen oder altersbedingten Veränderungen auf. Laut Studien sind etwa 10–20 % der Männer über 65 Jahren betroffen, wobei die Dunkelziffer wahrscheinlich höher liegt. Da Inkontinenz nicht nur ein körperliches, sondern auch ein psychisches Problem darstellen kann, ist es wichtig, das Thema offen anzugehen und rechtzeitig Lösungen zu finden.

Arten der Inkontinenz bei Männern

  • Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz):
    Tritt auf, wenn Druck auf die Blase ausgeübt wird, z. B. durch Husten, Lachen oder schweres Heben. Häufig nach Prostataoperationen.
  • Dranginkontinenz (überaktive Blase):
    Plötzlicher, intensiver Harndrang, der kaum kontrollierbar ist. Oft verursacht durch nervliche Störungen oder Entzündungen.
  • Mischinkontinenz:
    Kombination aus Belastungs- und Dranginkontinenz. Betroffene erleben sowohl unkontrollierbaren Harndrang als auch Urinverlust bei Belastung.
  • Überlaufinkontinenz:
    Die Blase kann nicht vollständig entleert werden, was zu einem ständigen Urinverlust führt. Diese Form wird häufig durch eine vergrößerte Prostata oder Blockaden verursacht.
  • Funktionelle Inkontinenz:
    Tritt auf, wenn körperliche oder geistige Einschränkungen (z. B. nach einem Schlaganfall) das rechtzeitige Erreichen der Toilette verhindern.

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Ursachen und Risikofaktoren für Inkontinenz bei Männern

Typische Ursachen

Inkontinenz bei Männern kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, die oft miteinander verbunden sind. Häufig sind Erkrankungen wie eine vergrößerte Prostata, Prostatakrebs oder die Folgen einer Prostataoperation die Hauptursachen. Nervenschäden, die durch Diabetes oder neurologische Erkrankungen wie Parkinson entstehen, können ebenfalls eine Rolle spielen. Zudem können Infektionen, chronische Harnwegsprobleme oder Medikamente, die die Blasenfunktion beeinträchtigen, zum Auftreten von Inkontinenz beitragen.

Risikofaktoren wie Alter, Prostataerkrankungen und Lebensstil

  • Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Muskelkraft der Blase ab, und das Risiko von Inkontinenz steigt.
  • Prostataerkrankungen: Vergrößerte Prostata (BPH) oder Prostatakrebs sind häufige Ursachen für Blasenprobleme.
  • Operationen: Eingriffe an der Prostata oder der Harnröhre können die Blasenfunktion beeinträchtigen.
  • Lebensstil: Übergewicht, Bewegungsmangel, eine unausgewogene Ernährung oder übermäßiger Alkoholkonsum erhöhen das Risiko.
  • Chronische Erkrankungen: Diabetes oder neurologische Krankheiten wie Multiple Sklerose können die Nerven, die die Blase steuern, schädigen.

Welche Hilfsmittel und Produkte helfen bei Inkontinenz?

Inkontinenz-Hilfsmittel für Männer

Männer, die von Inkontinenz betroffen sind, können auf eine Vielzahl von Hilfsmitteln zurückgreifen, die ihren Alltag erleichtern. Dazu gehören saugfähige Einlagen und spezielle Slips, die Feuchtigkeit sicher aufnehmen und Gerüche neutralisieren. Diese Produkte sind diskret und können unter normaler Kleidung getragen werden. Für schwerere Fälle bieten sich Urinalkondome oder Katheter an, die eine gezielte Ableitung des Urins ermöglichen. Mit der richtigen Beratung kannst Du die Lösung finden, die am besten zu Deinen individuellen Bedürfnissen passt. Streamcheck empfiehlt, regelmäßig Tests durchzuführen, um die Fortschritte oder Veränderungen der Blasenfunktion zu überwachen.

Hausmittel gegen Inkontinenz

  • Beckenbodentraining: Regelmäßige Übungen stärken die Muskulatur und verbessern die Blasenkontrolle.
  • Kräutertees: Brennnessel- oder Kamillentee können entzündungshemmend wirken und die Blase beruhigen.
  • Flüssigkeitsmanagement: Trinke gleichmäßig über den Tag verteilt, um die Blase nicht zu überfordern, und vermeide koffeinhaltige Getränke.

Spezielle Produkte für Männer mit Inkontinenz

Neben klassischen Hilfsmitteln gibt es auch speziell entwickelte Produkte für Männer, wie beispielsweise Unterwäsche mit integrierter Saugfähigkeit. Auch wiederverwendbare Pads oder diskrete Schutzsysteme, die einfach anzuwenden sind, bieten eine effektive Lösung. Einige dieser Produkte kombinieren Funktionalität mit einem modernen Design, um maximale Diskretion und Komfort zu gewährleisten. Diese Innovationen sind ideal für Männer, die aktiv bleiben und sich im Alltag sicher fühlen möchten.

Tipps für den Alltag mit Inkontinenz

Ernährung und Flüssigkeitsmanagement

Die richtige Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, die Blasengesundheit zu verbessern und Symptome der Inkontinenz zu lindern. Lebensmittel mit entzündungshemmenden Eigenschaften, wie Beeren, Spinat und Nüsse, unterstützen die Blase und reduzieren Reizungen. Gleichzeitig solltest Du scharfe Speisen, säurehaltige Früchte wie Zitrusfrüchte und stark verarbeitete Produkte meiden, da sie die Blase reizen können. Auch übermäßiger Konsum von Zucker kann Entzündungen fördern und die Blasenfunktion negativ beeinflussen.

Flüssigkeitsmanagement: Viele Betroffene reduzieren ihre Flüssigkeitsaufnahme aus Angst vor unkontrolliertem Urinverlust – das ist jedoch kontraproduktiv. Zu wenig Flüssigkeit kann den Urin konzentrieren und die Blase reizen. Stattdessen solltest Du regelmäßig und in moderaten Mengen trinken. Verteile Deine Trinkmenge über den Tag und vermeide größere Mengen direkt vor dem Schlafengehen oder vor längeren Terminen.

Beckenbodentraining und Bewegung

Wie funktioniert Beckenbodentraining? Ein starker Beckenboden hilft, die Blasenfunktion zu kontrollieren und Inkontinenz zu lindern. So funktioniert es:

  1. Den Beckenboden finden: Spanne die Muskeln an, mit denen Du den Urinfluss kontrollierst. Versuche, Gesäß- und Bauchmuskeln nicht mit anzuspannen.
  2. Anspannen und halten: Halte die Spannung 5–10 Sekunden lang und atme dabei ruhig.
  3. Entspannen und wiederholen: Entspanne die Muskeln für 5 Sekunden und wiederhole die Übung 10-mal.
  4. Regelmäßig trainieren: Führe die Übungen mindestens 3-mal täglich durch – morgens, mittags und abends.

Kombiniere das Training mit moderater Bewegung wie Spaziergängen, Schwimmen oder Yoga, um die Durchblutung zu fördern und die Blasengesundheit zu unterstützen.

Stressreduktion und mentale Gesundheit

Stress kann Inkontinenz verschlimmern, da er sich negativ auf die Muskulatur und die Blasenfunktion auswirkt. Hier sind einige praktische Tipps zur Stressreduktion:

  • Entspannungstechniken: Probiere Yoga, Atemübungen oder Meditation aus, um innere Ruhe zu finden.
  • Zeitmanagement: Plane Pausen in Deinem Alltag ein, um Überforderung zu vermeiden.
  • Positive Gewohnheiten: Gehe spazieren, höre beruhigende Musik oder finde ein Hobby, das Dich entspannt.
  • Unterstützung suchen: Sprich mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten über Deine Herausforderungen. Manchmal hilft es schon, offen über das Thema zu reden.

Wann solltest Du ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen?

Symptome, die auf ernsthafte Probleme hinweisen

  • Blut im Urin: Blut im Urin kann auf ernsthafte Erkrankungen wie Prostatakrebs oder Blasenentzündungen hinweisen.
  • Schmerzen beim Wasserlassen: Ein Brennen oder Schmerzen können ein Zeichen für eine Infektion oder andere Probleme sein.
  • Häufiger Harndrang mit geringen Mengen: Wenn Du ständig das Gefühl hast, auf die Toilette zu müssen, kann dies auf eine überaktive Blase oder Prostataprobleme hindeuten.
  • Unkontrollierter Urinverlust: Wenn die Inkontinenz plötzlich oder in starkem Ausmaß auftritt, solltest Du umgehend einen Arzt kontaktieren.
  • Unvollständige Entleerung der Blase: Das Gefühl, dass die Blase nie ganz leer wird, könnte ein Hinweis auf eine vergrößerte Prostata oder andere Blockaden sein.

Wie ein Arzt die richtige Diagnose stellt

Der erste Schritt ist ein ausführliches Gespräch über Deine Symptome und Lebensgewohnheiten. Anschließend können Untersuchungen wie ein Ultraschall, ein Urintest oder ein Uroflow-Test durchgeführt werden. Zusätzlich können spezialisierte Tests wie die von Streamcheck hilfreich sein, um den Zustand Deiner Blase und mögliche Ursachen der Inkontinenz genau zu analysieren. Diese modernen Methoden ermöglichen eine schnelle und genaue Diagnose, sodass Du gezielte Behandlungen erhalten kannst.

Informationen zusammengefasst

Inkontinenz bei Männern ist ein weit verbreitetes, aber oft tabuisiertes Thema, das viele Ursachen haben kann – von Prostataerkrankungen bis hin zu Lebensstilfaktoren. Dank moderner Hilfsmittel, gezieltem Beckenbodentraining und einem gesunden Lebensstil gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. 

Welche Arten von Inkontinenz gibt es bei Männern?

Es gibt verschiedene Arten, darunter Belastungsinkontinenz (z. B. bei Husten oder schwerem Heben), Dranginkontinenz (plötzlicher Harndrang), Mischinkontinenz (Kombination aus beiden) und Überlaufinkontinenz (ständiger Urinverlust durch unvollständige Entleerung). Jede Form erfordert eine individuelle Behandlung.

Welche Hilfsmittel sind für Männer mit Inkontinenz geeignet?

Zu den gängigsten Hilfsmitteln gehören saugfähige Einlagen, spezielle Slips, Urinalkondome und Katheter. Es gibt auch innovative Unterwäsche mit integrierten Schutzsystemen, die diskret und bequem sind.

Kann ich mit Übungen wie Beckenbodentraining Inkontinenz lindern?

Ja, regelmäßiges Beckenbodentraining kann die Muskulatur stärken und die Kontrolle über die Blase verbessern. Diese Übungen sind besonders effektiv bei Belastungsinkontinenz und sollten mehrmals täglich durchgeführt werden.

Inkontinenz bei Männern – Lösungen für ein besseres Leben

Inkontinenz ist ein behandelbares Problem, das viele Männer betrifft. Mit der richtigen Kombination aus Hilfsmitteln, Übungen und einer angepassten Lebensweise kannst Du Deine Beschwerden reduzieren und Deine Lebensqualität steigern. Wichtig ist, das Thema offen anzugehen und frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Streamcheck steht Dir mit modernen Diagnosemöglichkeiten und umfassender Unterstützung zur Seite, damit Du selbstbewusst und sorgenfrei Deinen Alltag gestalten kannst.

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